Beim hydrostatischen Test, auch Hydrotest genannt, werden Gasflaschen auf Festigkeit und Dichtheit geprüft. Dieser Test wird an den meisten Flaschentypen wie Sauerstoff, Argon, Stickstoff, Wasserstoff, Kohlendioxid, Kalibriergasen, Gasmischungen und nahtlosen oder geschweißten Flaschen durchgeführt, unabhängig vom Flaschenmaterial. Durch regelmäßige Hydrotests wird bestätigt, dass sich der Zylinder in ordnungsgemäßem Betriebszustand befindet und für die weitere Verwendung über einen bestimmten Zeitraum geeignet ist.
Hydrotests von Zylindern sind gemäß den Richtlinien der Petroleum and Explosives Safety Organization (PESO) obligatorisch. Nahtlose Hochdruckzylinder müssen alle 5 Jahre oder je nach Zustand des Zylinders bei Bedarf regelmäßigen Wasserprüfungen unterzogen werden. Einige Gasflaschen wie CNG und giftige Gase müssen häufiger getestet werden, beispielsweise alle zwei Jahre.
Bei einem Hydrotest wird der Zylinder auf einen Prüfdruck beaufschlagt, der normalerweise dem 1,5- oder 1,66-fachen des Arbeitsdrucks entspricht. Dadurch wird die Elastizität des Materials überprüft, die sich bei wiederholten Füllzyklen mit der Zeit verschlechtert. Der Zylinder wird unter Druck gesetzt und dann drucklos gemacht, um sicherzustellen, dass er innerhalb der angegebenen Toleranzgrenzen wieder seine ursprünglichen Abmessungen annimmt. Regelmäßige Hydrotests bestätigen, dass das Zylindermaterial immer noch über eine ausreichende Elastizität für eine sichere weitere Verwendung verfügt.
Beim Hydrotestverfahren wird der Zylinder mit einer nahezu inkompressiblen Flüssigkeit, meist Wasser, gefüllt und auf Undichtigkeiten oder dauerhafte Formänderungen untersucht. Üblicherweise wird Wasser verwendet, da es nahezu inkompressibel ist und sich nur um einen sehr geringen Betrag ausdehnt. Bei Verwendung von Hochdruckgas könnte sich das Gas auf das Hundertfache seines komprimierten Volumens ausdehnen, was zu schweren Verletzungen führen könnte. Der Prüfdruck liegt immer deutlich über dem Betriebsdruck, um einen Sicherheitsspielraum zu schaffen. Typischerweise werden 150 % des Betriebsdrucks verwendet.
Der Zylinder befindet sich in einem Wassermantel mit bekanntem Volumen. Der Wassermantel ist mit einer kalibrierten Bürette verbunden, die die Volumenänderung des Wassers im Inneren des Mantels misst. Anschließend wird der Zylinder mit Wasser unter Druck gesetzt, bis der Prüfdruck erreicht ist. Der Druck wird für eine bestimmte Zeit gehalten, normalerweise 30 Sekunden oder länger. Während dieser Zeit dehnt sich der Zylinder leicht aus und verdrängt etwas Wasser aus dem Mantel zur Bürette. Die verdrängte Wassermenge gibt die Ausdehnung des Zylinders unter Druck an. Nach Ablauf der Haltezeit wird der Druck abgelassen und der Zylinder zieht sich auf seine ursprüngliche Größe zusammen. Das verdrängte Wasser kehrt aus der Bürette in den Mantel zurück. Der Unterschied zwischen Anfangs- und Endwert der Bürette zeigt die permanente Ausdehnung des Zylinders an.
Der dauerhafte Ausbau darf 10 % des Gesamtausbaus nicht überschreiten. Wenn dies der Fall ist, bedeutet dies, dass der Zylinder einen Teil seiner Elastizität verloren hat und möglicherweise Risse oder Fehler aufweist, die seine Integrität beeinträchtigen. Solche Zylinder müssen außer Betrieb genommen und vernichtet werden. Der Hydrotest prüft auch auf Undichtigkeiten, indem er einen Druckabfall während der Haltezeit oder aus der Zylinderoberfläche austretende Blasen beobachtet.
Die Hydrotestergebnisse werden aufgezeichnet und zusammen mit dem Testdatum und der Identifikationsnummer der autorisierten Testeinrichtung auf den Zylinder gestempelt. Das DOT verlangt, dass hydrostatische Nachprüfungen und Neuqualifizierungen von registrierten Agenten durchgeführt werden, die vom DOT zertifiziert wurden und denen von der DOT Research and Special Programs Administration (RSPA) eine gültige Re-Testers Identification Number (RIN) ausgestellt wurde. Hydrotests stellen sicher, dass Gasflaschen für den vorgesehenen Verwendungszweck sicher und zuverlässig sind.
Zeitpunkt der Veröffentlichung: 09.10.2023